Der Einstieg in die IT

Die IT-Welt ist groß. Riesig sogar. Und als ich angefangen habe, mich damit zu beschäftigen, war ich zunächst komplett überfordert. Welche Richtung ist die richtige? Wo fängt man an? Und was davon passt überhaupt zu mir?

Ich stellte mir regelmäßig die Frage, was ich denn Anderes machen könnte, außer in der Feinmechanik zu arbeiten. Stets war ich im Internet, um nach passenden Lösungen zu suchen – entsprechende Vorschläge kamen dann auch via Instagram rein.
Unter anderem auch vermehrt zu dem Thema IT inkl. diverser Weiterbildungsmöglichkeiten.
Meine Aufmerksamkeit war geweckt und seit Anfang 2024 entwickelte ich ein schnell wachsendes Interesse für die IT. Nicht nur, dass es zahlreiche Berufsbereiche gibt, in die man wechseln kann – diese Branche boomt, und Fachkräfte werden dringend gesucht. So mein Grundgedanke. Dass es dennoch eine riesengroße Herausforderung sein würde, die Branche zu wechseln, konnte ich nicht ahnen.

Im Frühjahr 2024 erhielt ich meine Kündigung. Ich hoffte sehr, nun Möglichkeiten geboten zu bekommen, die mir eine Umschulung erleichtern würden, denn in der Feinmechanik konnten mir keine weiteren Stellen angeboten werden.

Im Laufe meiner Bewerbungen und Recherchen musste ich feststellen, dass eine Umschulung zwar teilweise oder ganz vom Amt bezahlt wird, ich aber keine wahrnehmen kann, da ich in Vollzeit nichts dazuverdienen darf. Teilzeitumschulungen gibt es in meiner Nähe kaum, und wenn, dann mit Anwesenheitspflicht – was ich mit Kind nicht schaffe – oder ausgerechnet diese werden vom Amt nicht unterstützt. Firmen bieten keine Umschulungen an; wenn, dann fungieren sie nur als Praxisbetrieb während einer Umschulung oder eines Studiums. Also habe ich mich selber intensiv mit der Branche beschäftigt: Ich habe recherchiert, ausprobiert, Kurse gemacht, Aufgaben gelöst, Dinge verstanden – und viele auch erst mal nicht.

Ich habe mich nicht entmutigen lassen und bei jedem Gespräch das Thema immer irgendwann auf den Beruf gelenkt. Manchmal traf ich auf Menschen, die meinten, mir helfen zu können oder Tipps für Bewerbungen hatten. Aber zumindest in Sachsen war es am Ende aussichtslos.
Mein Partner konnte es erst gar nicht wirklich verstehen. Bei ihm auf der Arbeit haben schon einige als komplette Quereinsteiger angefangen, solange sie die entsprechende Willensstärke, Geduld und das Engagement mitbringen. „Alles, was du können musst, lernst du auf der Arbeit, und ansonsten erweiterst du dein Netzwerk und unterhältst dich.“

Irgendwann klappte es doch. Mir wurde erzählt, dass in meinem Wohnort eine Firma noch im Aufbau ist und sich über jeden freut, der sie unterstützen würde. Dort wurde ich im Herbst 2024 zum Glück auch als IT-Assistenz eingestellt und arbeitete vorübergehend in der Produktion mit. Leider ging das Konzept nicht ganz auf, und unsere Wege trennten sich dann Anfang 2025 schon wieder.
Jetzt war ich wirklich schon fast am Verzweifeln. Ich behielt ja meine Gesprächstaktik permanent bei, aber dass sich alles als so schwierig gestaltet, hätte ich nicht erwartet.

Während der ganzen Monate blieb ich nicht still sitzen und versuchte so einiges über Ûdemy oder Youtube zu lernen und hatte auch durch Bekannte echten Kontakt zur Branche. Ich bekam Möglichkeiten mich gelegentlich via Google Meet auf andere Rechner zu schalten und „über die Schulter“ zu schauen. So konnte mir auch etwas über die IT, über das Programmieren oder auch über diverse Projekte erklärt werden.

Ende 2024 bat ich um eine Aufgabe zum Üben für mich, und bekam dann ein komplexeres Themengebiet zum Bearbeiten, welches hier unter dem Punkt ‚Meine Projekte‘ mit aufgeführt ist.
Ich wurde nie unter Druck gesetzt und es wurden keine Rollen verteilt. Stattdessen ließ man mich selbst lernen, selbst scheitern, selbst wachsen. Wenn ich Fragen hatte oder nicht weiterkam, konnte ich zu jederzeit Fragen stellen. Aber der Weg – der war meiner.
Hierbei lag das Ziel nicht darin, mir IT beizubringen, sondern herauszufinden, ob ich der Typ dafür bin:
lösungsorientiert, ausdauernd, neugierig, hartnäckig.

Dennoch wusste ich immer noch nicht, wohin mit mir und meinem Willen, etwas Neues zu erlernen. Es gibt so viele Richtungen in der IT, und als Laie hat man gar keine Ahnung, was sich dahinter alles verbirgt. Ich wusste nur, dass es mich maßlos interessiert und fesselt. Auch wenn ich länger zum Lernen und Begreifen brauchen werde, ich will genau DAS machen!

Irgendwann hatte auch meine Interview-Taktik Erfolg, und ich sprach mit jemandem, der versicherte mir helfen zu können. Er selbst sogar, weil er ein Projekt aufbauen möchte, wo er sehr gern einen „IT’ler“ für seine Zwecke einarbeiten möchte. Der einzige Haken an der Sache ist nur, dass er mit seiner Firma in der Schweiz ist.

Er selbst kommt ursprünglich auch aus Deutschland und hat die Problematik des Grenzgänger-Daseins auch durch. Damals gab es aber andere Auflagen, und ein Grenzgänger mit meiner Grundsituation (eine Woche in der Schweiz arbeiten, aber in Deutschland wohnen und eine Woche Homeoffice in Sachsen machen) ist nicht typisch. Ich habe aber auch noch nie einen Arbeitgeber erlebt, der sich darüber freut, jemanden einstellen zu können.

Seit September 2025 bin ich Einzelunternehmer für IT-Dienstleistungen und im E-Commerce-Business (aktuell eher Magento). Eine Magento-Schulung absolviere ich zeitnah und im Anschluss folgt eine E-Commerce-Weiterbilung. Ich habe meinen Weg gefunden…