Ich wurde 1985 in Freiberg (Sachsen) geboren. Schon früh wurde mein Lebensweg durch einen schweren Skiunfall im Jahr 2001 geprägt. Dieser Einschnitt zwang mich, die 10. Klasse zu wiederholen und meine geplante Ausbildung zur Bankkauffrau ein Jahr später zu beginnen – leider konnte ich sie aufgrund der gesundheitlichen Folgen des Unfalls nicht abschließen.
Stattdessen entschied ich mich für eine Ausbildung zur Uhrmacherin – ein Beruf mit hoher Präzision und viel Feingefühl, aber leider auch mit begrenzten Perspektiven. Trotzdem bin ich stolz darauf, diesen anspruchsvollen Beruf erfolgreich gelernt zu haben. Doch ich wusste schon bald: Das kann nicht alles gewesen sein. Ich wollte mehr. Nur was?
Seit 2013 bin ich offiziell als Teilerwerbsrentnerin anerkannt. Anfangs durfte ich nur maximal 5,9 Stunden am Tag arbeiten – was für meinen Gesundheitszustand eine große Erleichterung war. Was ich damals nicht wusste: Mit dieser Rente kamen auch viele Einschränkungen, die mir erst später bewusst wurden. Umso dankbarer bin ich, dass ich mich im Laufe der Jahre so weit regenerieren konnte, dass ich heute nicht mehr auf die Rente angewiesen bin.
Dank medikamentöser Unterstützung kann ich mittlerweile wieder 8 Stunden und auch mehr am Tag arbeiten – ohne täglich unter starken Kopfschmerzen zu leiden. Zwar fällt es mir manchmal schwerer, neue Dinge schnell zu erfassen, aber was ich einmal gelernt habe, das sitzt – und das mit echter Leidenschaft. Ich bin motiviert, wissbegierig und zielstrebig.
Ein Grad der Behinderung von 20 bis 30 bleibt bestehen – aber das hält mich nicht davon ab, meinen Weg weiterzugehen. Mit Begeisterung für Technik und IT habe ich meinen Neustart gewagt. Heute gestalte ich meine Zukunft neu – mit Energie, Erfahrung und echtem Willen.